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PokerStars verlässt norwegischen Markt

PokerStars verlässt norwegischen Markt

Was dich in diesem artikel erwartet

von: Sabine Löwenberger
Datum:
Lesedauer: min
zuletzt aktualisiert: 20.10.2023

Inhaltsverzeichnis

Online-Poker-Riese PokerStars verlässt norwegischen Glücksspielmarkt

Norwegens Pokerfans müssen einen harten Schlag hinnehmen. Der Online-Poker-Gigant PokerStars, ein Tochterunternehmen von Flutter Entertainment, wird den norwegischen Glücksspielmarkt verlassen. Die Online-Dienste werden ab Donnerstag, den 26. Oktober 2023 nicht mehr aufrufbar sein. Damit schließt sich auch Flutter Entertainment seinen Konkurrenten bet365, Kindred, ComeOn und Betsson an, die dem Land bereits den Rücken gekehrt haben.

Abkehr vom Markt aus „kommerziellen Gründen“

PokerStars bestätigte einschlägigen Branchenmedien gegenüber, dass seine Entscheidung aus „kommerziellen Gründen“ getroffen worden sei. Bereits vergangene Woche wurde eine E-Mail-Benachrichtigung an die Spieler verschickt, in der die Spieler entsprechend informiert wurden.

In seinem Statement der Presse gegenüber erklärte das Unternehmen:

„Aus kommerziellen Gründen haben wir uns entschieden, unsere Produkte ab dem 26. Oktober 2023 nicht mehr in Norwegen anzubieten und haben unsere Kunden entsprechend informiert.“

PokerStars habe seinen norwegischen Kunden versichert, dass der Zugang zu ihren Konten aufrechterhalten bleiben werde, wies die Spieler jedoch an, ihr Guthaben abzuheben und die Konten zu schließen.

Norwegens Glücksspielbehörde macht Jagd auf illegale Anbieter

Im September erklärte Lottstift, die norwegische Glücksspielbehörde, nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten, dass alle nicht lizenzierten Betreiber ihre illegalen Angebote einstellen müssten. Anbieter, die der Aufforderung nicht Folge leisteten, müssten mit schweren finanziellen Konsequenzen rechnen.

Die Drohung soll sich direkt gegen 15 Websites gerichtet haben, die hauptsächlich von Kindred, Betsson und ComeOn betrieben wurden. Lottstift erklärte, dass neue Beschlüsse des Storting, des norwegischen Parlaments, der Behörde direkte Befugnisse verliehen hätten, den IP-Zugang zu illegalen Websites zu sperren.

Die Behörde soll zudem die Befugnis erhalten haben, von norwegischen Banken und Finanzdienstleistern zu verlangen, dass sie Geldtransaktionen mit nicht lizenzierten Betreibern einstellen. 

Zuvor sei Lottstift an mehreren Prozessen gegen europäische Betreiber beteiligt gewesen, die die Vorschriften der Glücksspielbehörde anzweifelten. Sie argumentierten, dass diese Regeln die Monopolpraktiken von Norsk Tipping und Rikstoto begünstigten und gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstießen.

Der Direktor von Lottstift, Henrik Nordal, wertete die Ankündigung vom September als einen entscheidenden Sieg für Norwegen, der die Aktivitäten der nicht lizenzierten Anbieter beendet, die nun nicht mehr auf die nationalen Verbraucher abzielen können.

Der restriktive Glücksspielmarkt in Norwegen

Die norwegische Glücksspielbehörde reguliert und überwacht die von Norsk Tipping AS und Norsk Rikstoto angebotenen Sportwetten, Casinospiele, Lotterien und Pferdewetten und ist für die Erteilung der Lizenz für die Durchführung der nationalen Poker-Meisterschaft verantwortlich.

Norsk Tipping wurde 1948 gegründet und befindet sich im Besitz der norwegischen Regierung. Nach den norwegischen Glücksspielbestimmungen ist Norsk Tipping AS das einzige Unternehmen, das legal Online-Casinospiele und -Wetten anbieten darf. Die Norsk Rikstoto ist eine Stiftung, die Wetten auf Tierrennen in Norwegen überwacht.

Poker ist im Allgemeinen nicht erlaubt und nicht Bestandteil der staatlichen Glücksspielangebote. Seit 2014 darf eine jährliche nationale Poker-Meisterschaft ausgetragen werden.

Seit 2015 ist Poker mit geringen Einsätzen in Privatwohnungen unter Freunden erlaubt. Nach der geänderten Verordnung ist es legal, in Privathaushalten mit maximal 20 Spielern zu pokern, wenn der Gesamteinsatz pro Spieler 1.000 NOK (85,52 €) nicht übersteigt.  

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