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Der US-amerikanische Profi-Golfspieler Phil Mickelson (53) hat am Montag in einem Beitrag auf X (ehem. Twitter) über seine frühere Spielsucht gesprochen. Angesichts des Beginns der NFL-Saison wolle der sechsfache Major-Sieger die Fans vor übermäßigem Spiel- und Wettverhalten warnen.
Schaden durch Spielsucht
In dieser Saison werde Mickelson nicht auf die NFL wetten. Das Glücksspiel habe sein Leben und seine Beziehung stark beeinträchtigt, so der Golfer. Wenn das Spiel in die Sucht abgleite, mache es keinen Spaß mehr. Geld sei dabei nie das Problem gewesen:
„Das Geld war nie das Thema, da unsere finanzielle Sicherheit nie bedroht war, aber ich war so abgelenkt, dass ich nicht in der Lage war, mit denen, die ich liebe, präsent zu sein, und das hat viel Schaden angerichtet.“
Als er noch spielsüchtig gewesen sei, hätten sich die Menschen in seinem engen Umfeld über seine mangelnde Präsenz beklagt. Er sei zwar anwesend, aber nicht bei ihnen. Die Auswirkungen, die dieses Verhalten auf seine Beziehungen gehabt habe, sei ihm damals nicht bewusst gewesen:
„Es ist, als ob draußen ein Wirbelsturm tobt und ich isoliert in einem Schutzraum sitze und nicht weiß, was passiert. Als ich herauskam, gab es so viele Schäden zu beseitigen, dass ich am liebsten wieder hineingegangen wäre, um mich nicht damit zu beschäftigen.“
In seinem Beitrag bedankt sich der Golf-Profi bei seiner Frau Amy, die ihm durch seine „dunkelsten und schwierigsten Zeiten“ geholfen habe. Dank ihrer Liebe, ihrer Unterstützung und ihrem Engagement sei er nun wieder auf dem Weg, der Mensch zu sein, der er sein wolle.
Niemand hat mehr Geld gewettet als Mickelson
Vor Kurzem äußerte sich der US-amerikanische Unternehmer Bill Walters über die Wetteinsätze des Golf-Profis in einem Interview mit dem amerikanischen Sportportal Bleacher Report. Der heute 77-Jährige gilt als einer der erfolgreichsten Sportwetter aller Zeiten.
In seinem im August 2023 veröffentlichten Buch „Gambler: Secrets from a Life at Risk“ (Dt. Der Spieler: Geheimnisse aus einem Leben voller Risiko) erzählt Walters, dass Mickelson in seinem Leben Wetten von über 1 Mrd. USD platziert habe. Er kenne niemanden, der jemals mehr gewettet habe.
Walters sagte auch, dass Mickelson mindestens 313 Mio. USD gewettet habe, als die beiden als Wettpartner kooperiert hätten. Er gehe davon aus, dass Mickelson in den letzten drei Jahrzehnten etwa 100 Millionen Dollar an Verlusten erlitten habe.
Mafiöse Strukturen: Geldwäsche und illegales Glücksspiel
Im Laufe seiner Karriere sei es keineswegs ein Geheimnis gewesen, dass Mickelson mit der Glücksspielwelt verbunden gewesen sei. So habe sich im Jahre 2015 Gregory Silveira aus La Quinta in drei Anklagepunkten der Geldwäsche schuldig bekannt.
Konkret sei es in dem Verfahren um einen Geldbetrag von rund 2,75 Mio. USD gegangen, den Silveira von einem Glücksspielkunden angenommen habe. Bei besagtem Kunden soll es sich um Mickelson gehandelt haben, berichtete ESPN Outside the Lines. Vor Gericht musste sich der Golf-Profi jedoch nicht verantworten.
Auch 2021 gab es Medienberichte, nach denen Mickelson in illegale Glücksspielgeschäfte verstrickt gewesen sei. Laut The Detroit News habe „Dandy“ Don DeSeranno, ein mit der Mafia verbundener Buchmacher, Wetten für Mickelson abgeschlossen.
2022 gab der Golfer in einem Interview mit Bob Harig von Sports Illustrated öffentlich zu, dass er spielsüchtig gewesen sei:
„Mein Glücksspiel hat einen Punkt erreicht, an dem es rücksichtslos und peinlich ist.“
Mickelson habe sich daraufhin in Therapie begeben und Hunderte von Sitzungen absolviert. Schließlich habe er es geschafft, das Glücksspiel hinter sich zu lassen. Er fühle sich gut, wo er jetzt stehe.