Inhaltsverzeichnis
Das Unternehmerehepaar Karin und Paul Gauselmann finanziert mit Mitteln aus der eigenen Stiftung den Neubau einer Kindertagesstätte in Espelkamp. Mit einer kräftigen Finanzspritze in Höhe von 2,8 Mio. Euro soll der Ersatzbau der Kita „Rasselbande“ in Gestringen, Espelkamp, unterstützt werden. Dies gab die Gauselmann Gruppe vergangene Woche in einer Pressemitteilung bekannt.
Stadt Espelkamp hat kein Geld für Kindertagesstätte
Die Kita wird von der Stadt Espelkamp betrieben. Das bestehende Gebäude sei so sanierungsbedürftig, dass ein Neubau die bessere wirtschaftliche Option sei, so Espelkamps Bürgermeister Dr. Henning Vieker. Allerdings fehlten der Stadt derzeit die finanziellen Mittel.
Zunächst sei ein Investorenmodell angedacht worden, um möglichst zeitnah eine Alternative bereitstellen zu können. Doch auch die Johanniter, der Träger der Einrichtung, sei nicht in der Lage, die benötigten Gelder aufzubringen.
Gauselmann: Glücksspiel-Magnat mit Herz für Kinder
Die Situation schien ausweglos. Doch dann las Paul Gauselmann zufällig einen Zeitungsbericht, der die Problematik thematisierte. Umgehend beschloss der Unternehmer zu helfen und sicherte die Finanzierung des Neubaus über die Paul und Karin Gauselmann-Stiftung zu.
Gauselmann kommentierte:
„Als Familienmensch weiß ich, dass eine gute Kinderbetreuung für Familien ungeheuer wichtig ist. Sie hilft nicht nur den Eltern, sondern stärkt auch die Kinder. Ich freue mich, wenn ich als Unternehmer und Gestringer Bürger dazu beitragen kann, die Familien vor Ort zu unterstützen.“
Bürgermeister Dr. Vieker, erfreut über die unerwartete Hilfe, sagte, die Menschen in Espelkamp könnten sich glücklich schätzen, dass sich ein solches Unternehmerpaar als Teil der Bürgerschaft verstehe und Verantwortung für die Gemeinschaft übernehme. Für ihr großzügiges Engagement sei er den beiden Ehrenbürgern außerordentlich dankbar, betonte der Bürgermeister.
Neues Kinderparadies auf 2.700 Quadratmetern
Die Planungen hätten bereits begonnen und würden vom Immobilienbereich der Gauselmann Gruppe durchgeführt. Das neue eingeschossige Gebäude werde direkt neben dem alten errichtet. Insgesamt umfasse das Grundstück eine Fläche von 2.700 Quadratmetern.
Die neue Kita werde nicht nur moderner sein, sondern auch größer. Es könnten künftig drei Gruppen betreut werden. Mit der Fertigstellung der Bauarbeiten werde gegen Ende 2024 gerechnet. Als Träger der Kita „Rasselbande“ seien weiterhin die Johanniter vorgesehen.
Christian Rehberg, Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe Minden-Ravensberg, erklärte:
„Wir freuen uns, dass sich Herr Gauselmann so tatkräftig einbringt. Dass der Neubau nun endlich kommt, ist für alle Kinder und Eltern eine tolle Nachricht.“
Dennoch dürfte auch die Kapazität der neuen Kita die Nachfrage nach freien Plätzen für den Nachwuchs längst nicht decken. Erst vor kurzem berichtete die Kreisverwaltung Minden-Lübbecke, dass die vorhandenen Kita-Plätze nicht ausreichend seien, um den Bedarf in Espelkamp zu decken.
Es seien etwa fünf neue Gruppen notwendig, damit die Stadt diesbezüglich gut aufgestellt sei. Dennoch dürfte das neue Objekt in Gestringen für eine Erleichterung der Situation sorgen.