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Der VfB Stuttgart hat einen neuen Hauptsponsor und damit wieder mehr Geld in der Vereinskasse. Doch nicht alle Fans befürworten die Wahl des Bundesligisten. Der Club gab am 3. August seine neue Sponsoring-Partnerschaft mit dem französischen Wettanbieter Winamax bekannt und seither hagelt es Kritik. Der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle hat die Entscheidung des Clubs nun vehement verteidigt.
Doch nicht nur das: Nur wenige Tage nach der Sponsoren-Verkündung hat der VfB Stuttgart nun in seiner heutigen Pressemitteilung einen weiteren Sponsor aus dem Glücksspiel-Bereich vorgestellt - die Online-Spielothek Jokerstar.
Winamax ist neuer Hauptsponsor des Erstligisten
Der VfB Stuttgart startet mit drei neuen Sponsoren in die Bundesligasaison 2023/24. Neuer Ärmelsponsor ist der Solarpark-Entwickler hep global GmbH mit Sitz in Güglingen. Als neuer Exklusivpartner tritt das Software- und IT-Startup Q-nnect AG aus dem Rhein-Neckar-Kreis auf. Für Aufruhr sorgt jedoch der neue Hauptsponsor des Clubs, der international agierende Sportwettenanbieter Winamax.
Der Online-Buchmacher löst damit die Mercedes-Benz Bank als Hauptsponsor ab und ziert von nun an die Vorderseite der Spielertrikots mit seinem Logo. Für Winamax ist Sportsponsoring keinesfalls Neuland. Der Anbieter sponsert seit Jahren mehrere Clubs der französischen Top-Ligen, darunter den in der Vorsaison zweitplatzierten Erstligisten RC Lens und den LOSL Lille.
Winamax in Deutschland legal als Wettanbieter tätig
Als Online-Sportwettenanbieter ist Winamax aber längst nicht nur in Frankreich aktiv. Auch in Spanien verfügt der Anbieter seit vielen Jahren über eine Lizenz durch die zuständige Regulierungsbehörde DGOJ. Seit dem 8. Dezember 2022 hat Winamax zudem die Erlaubnis der Glücksspielbehörde der Länder (GGL) erhalten, in Deutschland legal Online-Sportwetten anzubieten.
Kritikhagel in den sozialen Medien
Fans und Follower des VfB Stuttgart zeigen sich jedoch in großer Zahl sehr unzufrieden mit der Partnerwahl des Clubs. Auf den Social-Media-Kanälen des Vereins hagelt es unter den jeweiligen Posts herbe Kritik. In hunderten Kommentaren auf Facebook und Twitter wird beklagt, dass der neue Hauptsponsor ausgerechnet ein Wettanbieter sein musste. Einige Fans rufen sogar zum Boykott ihres Vereins auf, solange das Winamax-Logo auf den Trikots platziert ist.
Doch nicht alle Follower feinden den Verein für die neue Sponsoring-Partnerschaft an. So merken viele Stuttgart-Fans an, dass die Partnerschaft dem Verein ein gutes finanzielles Polster mitgebe, was dem Club helfen könnte, die Tabelle wieder weiter nach oben zu klettern. Schließlich belegte der VfB Stuttgart seit der Saison 2018/19 stets einen der unteren Plätze.
Vereinsboss steht hinter der Entscheidung
Auch Alexander Wehrle, der Vorstandsvorsitzende des Vereins, steht hinter der neuen Partnerschaft. Im Interview mit Sky Sport verteidigt er die Entscheidung und reagiert auf die Kritik der Fans. Er finde es bedauerlich, dass diese zu großen Teilen negativ auf die Neuigkeit reagiert hätten:
„Wenn man bedenkt, dass wir das Ziel hinbekommen haben, mit drei Partnern zusammen die Abhängigkeit von einem zu reduzieren und gleichzeitig die Erlöse zu steigern, dann finde ich das schade. Denn 17 von 18 Bundesligisten haben mittlerweile einen Wettpartner, der deutsche Fußballbund hat einen Wettpartner und ich glaube, es hing eher an der Erwartungshaltung vieler Fans.”
Wehrle sei überzeugt, dass der Unmut der Fans schlicht darin begründet sei, dass es sich bei Winamax nicht um einen Partner aus der Region handle. Schließlich sei die Fangemeinde sehr stolz auf die früheren Hauptsponsoren Porsche, Mercedes und MHP gewesen und wünsche sich nun, die regional verankerte Sponsoren-Reihe fortzuführen.
Bei Winamax, so Wehrle weiter, habe das Gesamtpaket aber einfach gestimmt. Er wolle zudem betonen, dass Winamax einer der wenigen in Deutschland legalen Anbieter sei und hierzulande entsprechend auch Steuern zahle. Winamax sei daher ohne Zweifel ein durchweg seriöser Partner.
Nächster Schock für die Fans? Jetzt auch Online-Spielothek als Partner verkündet
Die Fans werden sich nun jedoch nicht nur damit abfinden müssen, dass der VfB Stuttgart mit einem Wettanbieter kooperiert, sondern auch eine weitere Verbindung in die Welt des Glücksspiels akzeptieren müssen. So hat der Verein heute Mittag per Pressemitteilung bekannt gegeben, eine Sponsoring-Partnerschaft mit Jokerstar vereinbart zu haben.
Die ebenfalls in Deutschland legale Online-Spielothek ist fortan neuer Club-Partner des Vereins und wird im Rahmen dieser Partnerschaft künftig auf den LED-Banden und den statischen Hintertor-Banden im Stadion zu sehen sein. Zudem umfasst der Deal Hospitality-Leistungen. Die Partnerschaft ist zunächst auf zwei Jahre angelegt.
Auch diese Meldung dürfte für einen Aufschrei in der Fangemeinde sorgen, aber auch zeigen, ob Wehrle mit seiner Theorie mit der regionalen Verwurzelung richtig liegt. Schließlich ist die Jokerstar GmbH im oberschwäbischen Baindt im Landkreis Ravensburg ansässig.